November, Gurovo, Russland

Mitte November brachte einen kurzen 3 Tage Abstecher nach Gurovo (2 Stunden südlich von Moskau). Dort gibt es ein Werk von Heidelberger Zement welches vor ca. 4 Jahren in Betrieb ging.

Mit von der Party war Mr. Graul, den ich schon aus anderen Einsätzen kannte und mit dem man die Zeit gut rumkriegt. Weiterhin ist er ein sehr praktisch veranlagter Zeitgenosse und mir damit recht sympathisch.


Oktober, Dong Lam, Vietnam

End September, nach 4 Wochen Urlaub, geht es nach Vietnam. Dort ist noch eine Bullenhitze und Feuchte. Sobald man das Büro (mit Aircondition) verlässt, läuft einem der Schweiß in strömen überall herunter.

Untergebracht sind wir in der Stadt Hue, die alte Hauptstadt des Reiches, im Touriviertel. Dies ist natürlich für die nächtliche Verköstigung von großem Vorteil.

Auf der Baustelle gibt es ne Menge zu tun, da der Brecher und unser Rohrkettenförderer vom Elektriker noch nicht getestet werden konnte. Diese Baugruppen waren damals noch nicht verkabelt.

Davon abgesehen ging einiges Schief, was dann analysiert und wieder behoben werden musste.

Zusätzlich zu meiner Person hatte ich noch Eva dabei, eine Kollegin aus der Prozessabteilung, die das bunte Baustellentreiben auch einmal mitbekommen sollte.

Einen Sonntag hatten wir Nachmittags Zeit, die haben wir genutzt, uns ein Moped ausgeliehen und uns die alter Kaiserresidenz angesehen.

In alten Zeiten 1850 rum muss sie einmal recht schön ausgesehen haben, aber der Zahn der Zeit und zu geringe Wartung haben ihr ganz schön zu schaffen gemacht. Mittlerweile sind einige Restaurationsprojekte im Gange um die alte Herrlichkeit wieder herzustellen.

Etliche Abende habe ich im Restaurant Ushi verbracht, dieses liegt direkt gegenüber vom La Carambole.

Im La Carambole ist immer richtig was los, dort türmen sich die Leute. Diesen Umstand verdanken sie ihrem Eintrag im Lonely Planet und anderen diversen Reiseführern. Prinzipiell ist es aber relativ egal in welches Restaurant man geht, der Service und Essen ist fast überall gleich und gut.

(Many evenings I spent in the Ushi Restaurant which is just opposite of the La Carambole. La Carambole is allways crawling with poeple, allthough I can't tell what's so special about this one, probably it's just the record in the lonely planet.)


 

Juli, Ibese, Nigeria

Anfang Juli nach Nigeria. Kaum aus dem Flieger werde ich abgefangen und durch die Immigration geschleust. Draußen warten der Chinese mit Fahrer und Militär, es geht erstmal ins Hotel, es ist ja nun auch schon Nachts um 11 und da will keiner mehr Richtung Werk fahren.

Somit eine Nacht im Ibis Hotel für schlappe 180$, aber Chinesen bezahlen brav.

Am nächsten Morgen nach einem ordentlichen Frühstück und nach einer weiteren Stunde warten geht es Richtung Werk. Die Fahrt ist eine echte Herausforderung für uns ordnungsverwöhnte Deutsche, überall staut und stockt es, weil man in dritter Reihe parkt um Passagiere aus dem Minibus zu werfen oder aufzunehmen.

Zwischen den Autos rennen die "Schwarzen" rum und verkaufen allerhand Krimskrams.

Der Auspuff des Autos wird immer lauter und ist kurz vorm abfallen als wir doch endlich das Werk erreichen.

Bin mittlerweile schon einen Monat hier und es geht nur schleppend voran. Immerhin sind eine Menge andere Europäer hier, was die ganze Sache erträglich macht.

Jeden Samstag veranstalten wir einen Barbecue. Dafür schickt der Kollege von FLS seinen Fahrer mit eindeutigen Anweisungen zum Fleischer nach Lagos. Der Fahrer ist dann den ganzen Tag verschwunden, macht nebenbei noch Allerelei "Dies und Das" und taucht dann Abends, wie aus blauem Himmel, mit dem Fleisch wieder auf. Ja, hier wird viel nebenbei Erledigt. Jeder hat hier 3-4 Jobs, die aber alle ineinander übergehen. Daraus resultiert oft, dass nichts zeitnahe geschieht und auch allerhand auf der Strecke bleibt, aber sie sind ja so fleißig. Naja irgendwie müssen sie ja zu Geld kommen (der gemeine Arbeiter verdient ca. 4€ am Tag brutto).

Juni, Rawan, Indien

Rawan war nun wieder etwas besonderes. Direkt nach Rajashree sind Stephan, Soundar und ich dorthin. Man berichtete von immer wieder ausfallendem Zylinder, mehrmals die Woche.

Dieser konnte aber immer nach einem Reset sofort wieder gestartet werden. Unsere Elektriker in Deutschland standen schon seit längerem in Kontakt mit dem Werk und es wurde auch schon allerhand ausprobiert. Nun sollte der letzte Schritt getan werden, der Tausch des Wegaufnehmers im Zylinder.

Deutschland hatte vorgeschlagen den kompletten Zylinder zu tauschen und so hatte man sich den Ersatzzylinder aus Rajashree kommen lassen.

Diesen haben wir eingebaut und noch ein Kabel zum Achsenregler getauscht.

Nach dem Einbau und probieren mussten wir aber das Propventil auf dem Zylinder tauschen, dieses tat keinen Mucks. Also getauscht und siehe da es funzt. Nun kam noch der Probelauf (ohne Zwischenfall).

Bis dato noch keine Klagen, also scheint zu funktionieren.

Und ab ging es nach Hause!

Mai, Rajashree, Indien

Diesmal ging es mit Stephan Meyer und unserem indischen Kollegen Soundar über
Hyderabad nach Rajashree Cement.
Von Hyderabad ca. 2,5 h mit dem Auto entfernt. Bis zur nächsten Stadt war es ne gute Stunde.

Das Werk selber hatte Probleme mit verbrannten Platten im Bereich des Fallpunktes.

Also Kühler eingstellt, und dannach den Brennprozeß eingestellt und es lief halbwegs.

Letztendlich lief der Ofen immer an der Grenze vom Sauerstoff und hat sich über jeden Klecks der passiert ist aufgeregt. Also den Ofen etwas stärker gefahren und mehr Sauerstoff gegeben über den ID fan dann wurde es langsam akzeptabel.

Naja sind halt Inder, dazu muss man aber noch sagen, dass in den letzten Jahren so viele neue Zementwerke gebaut wurden, nicht nur in Indien und geschultes (erfahrenes) Personal wirklich Mangelware ist.

April, Hofhuf, Saudi Arabia

In Hofhuf sollte ein Kühleraudit durchgeführt werden, somit wieder ein Einsatz für zwei. Und ratet mal wer dabei war, na klar Christoph. IKN hat dort zwei Kühler die mit knapp 12000 Tonnen pro Tag gefahren werden.Diese beiden gehören zu den größten Kühlern der Welt.


Da alles gut vorbereitet war hatten wir die zwei Kühler an 2 Tagen durchgemessen und
der Kunde fragte uns ob wir den alten KHD Kühler der Linie#6 auch noch messen könnten.
So kam es, dass wir nach 4 Tagen 3 Kühler durchgemessen hatten. Christoph ist direkt danach abgehauen. Ich blieb noch einen Tag länger für das Abschlußmeeting und dann ging es schon wieder
Richtung Heimat.

Februar, SPCC Tahama, Saudi Arabia

Und wieder eine Reise gewonnen! Diesmal ganz unverhofft.

Am Freitag Vormittag rief Christoph (der Kollege aus meinen letzten Saudireisen) im Büro an. Christoph war für eine mechanische Inspektion nach SPCC (southern province cement company) geflogen und ratet mal in welchem Land das liegt, richtig Saudi Arabien. Kurz nach seiner  Ankunft wurde er mit folgenden Worten empfangen: “ Wir brauchen hier keinen Mechaniker, wir haben Probleme mit der Hydraulik und ich wollte schon immer einen Hydrauliker haben!“ Nach dieser netten Ansage rief Christoph also im Büro an. Und siehe da, kein Elektriker hat ein Saudi Visum, die machen es richtig.

Damit war die Runde der verfügbaren Leute recht schnell, recht klein und ich hab dann das große Los gezogen.

Also bin ich Nachmittags noch rüber zu den Elektrikern um mir Kabel zu besorgen,  erste Ratschläge zu holen und den SPS Analyser auf meinen Rechner zu spielen, damit man überhaupt was machen kann. Mit dem SPS Analyser kann man in hoher Auflösung Daten (binäre und analoge Signale) aufzeichnen, recht praktisch für ne Fehlersuche.

Bis wir fertig waren, war es 18:00 und ab ging es nach Hause, Jule die frohe Kunde überreichen. Und was soll ich sagen, sie hat sich natürlich „gefreut“, dass ich endlich wieder rausfahren darf. Man darf nicht vergessen, ich war nun gute 2 Monate am Stück zu Hause (schon fast Rekordverdächtig)

Immerhin hat Rüdiger mir den Flug für Sonntag gegeben, so dass mir wenigstens der Sonnabend noch zu Hause bleibt.

Und so geht es Sonntag um 15:00 mit der S5 zum Hannover Flughafen.

Flug:      Hannover – Istandul – Dubai – Abha

Am Montag landet die Maschine gegen 14:00 in Abha, kleinere Stadt im Südwesten Saudi’s. Von dort geht es mit dem Auto ca. 3 Stunden von den Bergen runter ins Tal und wir stehen im Zementwerk.

Ich bekomme den Schlüssel für meine Butze und werde später von Christoph zum Essen gehen eingesammelt.

Am nächsten Tag sind wir zusammen auf der Baustelle, Christoph übernimmt den mechanischen Teil ich kümmere mich um den Rest. Ich kontrolliere schon mal die Kabelverbindungen und ob der Service PC noch funktioniert. Später erfahre ich, dass man (Mr. Jimshad – der hiesige Ingenieur für die Steuerungen) den PC  wieder flott gemacht hat, extra für „mich“.

Nun heißt es warten bis die Mechaniker fertig sind, damit ich den Rost laufen lassen kann um zu sehen was los ist.

Mittwoch Nachmittag ist es dann soweit, aber schon bei den ersten Startversuchen im Local / Auto Betrieb stoppt  die Hydraulik noch bevor sich der Rost überhaupt bewegt.

Ich werde erst mal das Programm durchgehen, damit wir überhaupt starten können.

Am nächsten Tag lassen wir den Rost laufen, ich probiere alle Pumpen separat durch. Bei einer Pumpe funktioniert das Druckablassventil nicht. Für morgen wird Kabeltauschen und Ventiltauschen angesetzt.

Mechaniker sind nebenher auch noch am wursteln und so müssen wir die Zeit gut einteilen. Finden später noch kaputte Relais und Brücken wo keine sein sollen, tauschen noch das Kabel für Öltemperatur und Öllevel.

Sind dann prinzipiell am Montag durch, ich mache Dienstag und Mittwoch frei, und nun warte ich noch auf Produktion. Ich mache endlich den Bericht für RCC#2 fertig und schicke ihn an Robert und Christoph, sollen die nun damit machen was sie wollen.

Am Donnerstagabend wird Mehl aufgegeben und ich schaue noch einmal von 20:30 bis 21:30 vorbei, es läuft aber alles ohne Zwischenfälle.

Auch der Freitag verläuft, Gott sei Dank, unspektakulär und es scheint soweit alles in Ordnung zu sein. So beschließen wir, dass ich am Samstag nach Hause kann. Ich besorge also die Unterschriften und fahre Samstag nach dem Mittagessen nach Abha zum Flughafen und zurück über Dubai – Istanbul – Hannover.